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Slowakei Geschichte Rubrik Slowakei
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Auf welchen Zeitraum der turbulenten Geschichte des Landes soll
man besondere Aufmerksamkeit legen ?
Welche Ereignisse in den vergangenen Jahrhunderten sollte man besonders gewichten
?
Unter der Rubrik Geschichtsverlauf werden Zahlen aus der Geschichte des Landes aneinandergereiht.
Auch die Linksammlung führt Sie zu verschiedenen weiteren Informationen.
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Die Historie der Slowakei hatte in jedem der vergangenen Jahrhunderte viele
Facetten. Nie war das Land lange in politischer Ruhe und territorialer Stabilität.
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»Die Geschichte der Slowakei und der Slowaken« von Dr. Lubomir
Lipták, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Historischen Instituts der Slowakische Akademie der Wissenschaften, Bratislava, herausgegeben vom Ministerium für
Außenpolitik der Slowakischen Republik ist eine der besten allgemein verständlichen Darstellungen der Geschichte dieses Landes im Herzen von Europa.
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Die Geschichte der Slowakei und der Slowaken (Auszug)
Die Archäologie belegt die Existenz des Menschen auf slowakischem Boden vom
mittleren Paläolithikum (200.000 bis 35.000 v.Chr.). In der Bronzezeit (1.900 bis 700 v.Chr.) war das Gebiet der Slowakei ein bedeutender europäischer
Bronzeproduzent.
Auf die Bronzezeit bezieht sich auch die älteste bekannte Steinarchitektur in Spisský Stvrtok: runde Bastionen, Mauern, Häuser. Archäologische
Funde aus der Eisenzeit (700 bis 500 v.Chr.) weisen auf Einflüsse der griechischen Zivilisation aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet und der etruskischen Kultur aus
dem Süden hin.
Die ersten Münzen in der Slowakei wurden von den Kelten geprägt, die im 5. Jahrhundert v.Chr. vom Westen her eindrangen.
Kurz vor der
Änderung der Zeitrechnung breitet sich das Römische Reich bis hin zur Donau aus. Nördlich dieser Zone ließen sich die Germanen nieder, die den ersten bekannten Staat
auf dem Gebiet der heutigen Slowakei bildeten (Vannius Königreich). In der Slowakei hielten sich damals römische Garnisonen auf, die hier Befestigungen und Siedlungen
bauten.
Die Slowakei wurde so für vier Jahrhunderte die Trennlinie zwischen der damals "zivilisierten" und der "barbarischen" Welt. Zur Zeit
der Völkerwanderung wurde das Gebiet von den Goten und Langobarden auf ihrem Weg nach Norditalien durchquert. Die nomadischen Hunnen wiederum bedrohten im 5.
Jahrhundert den Süden und Westen Europas von den Donauebenen her.
Zur gleichen Zeit - im 5. Jahrhundert - drangen die Slawen in das Gebiet der Slowakei
ein.
Sie lebten mit den ihnen etwas später nachfolgenden Awaren in einer gewissen Symbiose. Sie nahmen an gemeinsamen Feldzügen gegen die Franken, Langobarden
und Byzantiner teil, wurden jedoch von den Awaren auch unterdrückt.
Ein Aufstand gegen die Awaren war schließlich der Anlaß für die Entstehung des
ersten schriftlich belegten Staatsgebildes der Westslawen - das Reich Samo's.
Anfang des 9. Jahrhunderts entstand - durch die Verbindung des Altmährischen
und des Nitraer Fürstentums - Großmähren, das das Gebiet der heutigen Slowakei, Mährens, einen Teil Ungarns und Österreichs einschloß.
Zwischen dem 11. und
15. Jahrhundert erlebte das Land während der ungarischen Monarchie eine Periode der kulturellen Entfaltung und des Wachstums, die Städte wurden zum Mittelpunkt des
Aufschwungs.
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Im Jahr 1521 eroberten die türkischen Heere Belgrad.
im
Jahr 1526 besiegten die Türken das ungarische Heer bei Mohác und machten sich den Großteil des Landes untertan.
Den
ungarischen Thron bestieg eine neue Dynastie - die Habsburger.
Diese gliederten die ungarische Monarchie in
ihr Vielvölkerreich mitten in Europa ein.
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In dieser Periode stieg die internationale und innenpolitische Bedeutung der
Slowakei. Durch ihre südlichen Gebiete zog sich die Grenze zwischen der christlichen und der islamischen Welt. Im Jahr 1536 wurde Bratislava (Preßburg) zur
Hauptstadt der Habsburger-Monarchie.
Am Ende des 18. Jahrhunderts verbreiteten sich in Mitteleuropa die Ideen von bürgerlicher Gleichheit und nationalem
Bewußtsein.
Im Frühjahr 1848 erarbeitete die slowakische nationale Bewegung ein politisches und staatsrechtliches Programm. Damit betraten die Slowaken zum
ersten Mal die Bühne der europäischen Gesichte als moderne selbständige Nation.
Dem erfolglosen slowakischen Septemberaufstand von 1848 entsprang der
Slowakische Nationalrat, der das erste repräsentative politische slowakische Organ der Geschichte war. Seine Mitglieder bemühten sich, durch Zusammenarbeit mit
dem kaiserlichen Wien die Abtrennung der Slowakei von Ungarn und ihre Eingliederung als autonomes Gebiet in die Formation einer föderativen Habsburger-Monarchie
zu erreichen.
Am Ende des I. Weltkrieges gewann die Idee der Zerschlagung der Habsburger-Monarchie und der Schaffung einer selbständigen Tschecho-Slowakei
die Unterstützung der Entente-Großmächte - der USA, Englands, Frankreichs und Italiens.
Am 28. Oktober 1918 rief das tschecho-slowakische Nationalkomitee in
Prag die Tschecho-Slowakei aus, am 30. Oktober sprach sich auch der Slowakische Nationalrat für eine Vereinigung der Slowakei mit den tschechischen Ländern
aus.
Die Tschecho-Slowakische Republik war einer von mehreren Nachfolgestaaten der Österreichisch-ungarischen Monarchie. Durch ihre Entstehung endete die
fast tausendjährige Zugehörigkeit der Slowakei zu Ungarn.
Der neue Staat entstand aus zwei Teilen mit einer unterschiedlichen Geschichte, mit abweichenden
kulturellen Traditionen, einer unterschiedlichen ethnischen Zusammensetzung und einem verschiedenen Niveau der Wirtschaft.
Nach dem II. Weltkrieg entwickelte
sich ein Kampf zwischen den Demokraten und den Kommunisten, der mit einer Niederlage der Demokratie endete. Es folgten die Jahre der kommunistischen Diktatur.
Nach dem Terror der fünfziger Jahre kam es durch gesellschaftliche Veränderungen zu einer Lockerung.
Verhältnismäßig starke Gruppen in der Kommunistischen
Partei und außerhalb der Partei bemühten sich um Reformen. Dieser Versuch ging als "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" in die Geschichte
ein. Während die tschechische Reformbewegung in den sechziger Jahren die Demokratisierung des Systems anstrebte, schloß die slowakische Bewegung darin auch die
Erneuerung der Selbstverwaltung der Slowakei und die Föderalisierung der Tschecho-Slowakei ein.
Am 27. Oktober 1968 nahm das Parlament das Verfassungsgesetz
über die Föderation an. Mit ihm verwandelte sich die Tschecho-Slowakei in einen föderativen Staat. Aber die Besetzung des Landes im August 1968 durch die Truppen
des ehemaligen Warschauer Paktes erstickte die Reformpolitik im Keim. Die Tschecho-Slowakei wurde wieder zu einem Vasallen der UdSSR.
Nach der
Novemberrevolution 1989 folgten die ersten freien Wahlen im Jahr 1990.
Die Tschecho-Slowakei wurde umbenannt in Tschechische und Slowakische Föderative
Republik (CSFR).
Es zeigte sich aber in der Folgezeit, dass die Meinungen über die gemeinsame Staatlichkeit in den beiden Teil-Republiken sehr verschieden
waren. Bei den Wahlen 1992 wurden zwei Parlamente in den Teil-Republiken gewählt. Im September 1992 nahm das Slowakische Parlament die Slowakische Verfassung
an.
Am 1. Januar 1993 begann die Geschichte der neuen Slowakischen Republik, die am 19. Januar 1993 in die Vereinten Nationen und am 30. Juni 1993 in den
Europarat aufgenommen wurde.
Quelle : »Die Geschichte der Slowakei und der Slowaken« von Dr. Lubomir Lipták, wissenschaftlicher Mitarbeiter des
Historischen Instituts der Slowakische Akademie der Wissenschaften, Bratislava, herausgegeben vom Ministerium für Außenpolitik der Slowakischen Republik
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